20. bis 23. März 2025

Filme 2025

ANIMA – Die Kleider meines Vaters

D 2022, 94 Min.

Uli Decker

Familiengeheimnisse in der oberbayerischen Provinz. Der Blick der Tochter hinter die scheinbar makellose bürgerliche Fassade ihrer Eltern fördert eine versteckte Schachtel, unterdrücktes Begehren und innere Zerrissenheit zutage.

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„Wer warst Du eigentlich?“ Eine sehr grundlegende Frage an den verstorbenen Vater, die die Filmemacherin zu Beginn des Films in den Raum stellt. Denn hinter bürgerlicher Fassade, katholischem Hintergrund und klassischen familiären Rollenmustern tat sich am Sterbebett des Vaters plötzlich ein streng gehütetes Geheimnis auf. Mit Hilfe von Tagebucheinträgen, Animationen, Interviews und Fotos aus dem Familienarchiv rekonstruiert Uli Decker ein von seelischem Zwiespalt und unterdrücktem Begehren geprägtes Leben. Leichtfüßig, sensibel und humorvoll nimmt der Film das Publikum mit auf eine Achterbahnfahrt der Emotionen. Dabei wagt es Uli Decker, auch sehr Privates ans Licht zu holen und mit den Gewissensqualen ihres Vaters aufzuräumen. So gelangt die Tochter schließlich zu der Erkenntnis: „Verdammt! Da haben wir uns ein ganzes Leben lang verpasst.“ 

Preise

Max Ophüls Preis: Bester Dokumentarfilm und Publikumspreis, Filmfestival Max Ophüls (2022); Bayerischer Filmpreis (2022); WIFT GR Award, International Documentary Filmfestival Thessaloniki (2022); Bester Dokumentarfilm, Achtung Berlin (2022)

Stab

Buch, Regie: Uli Decker
Buch: Rita Bakacs
Kamera: Siri Klug
Ton: Philip Hutter, Ludwig Fiedler, Jannik Flieger, Silvio Reichenbach
Animation: Falk Schuster, Julian Quitsch
Montage: Amparo Mejías, Frank Müller
Musik: Anna Kühlein 
Produktion: Flare Film
Redaktion: ZDF/Das kleine Fernsehspiel

Vorführungen

Donnerstag 20. März 2025 19:00 (Hauptprogramm)
Freitag 21. März 2025 10:15 (Schulprogramm)

Streams

Been There

CH 2023, 10 Min.

Corina Schwingruber Ilić

An berühmten Orten wie dem Eiffelturm in Paris oder dem Markusplatz in Venedig tummeln sich massenweise Menschen. Sie drängeln, posieren, fotografieren - und sind auch schon wieder weg. Haben sie sich den Ort richtig angesehen? Oder war nur wichtig, da gewesen zu sein und ein Foto als Beweis zu haben?

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Stab

Regie, Buch und Schnitt: Corina Schwingruber Ilić
Bildgestaltung: Nikola Ilić
Sounddesign: Hartmut Homolka
Produktion: freihändler Filmproduktion 
Co-producer: SRF

Vorführungen

Sonntag 23. März 2025 14:01 (Familienprogramm)

Die Anhörung

CH 2023, 81 Min.

Lisa Gerig

Vier Asylsuchende durchleben die Anhörung zu ihren Fluchtgründen noch einmal. Was bedeutet es, wenn die Zukunft davon abhängt, ob man die eigene Lebensgeschichte glaubwürdig und widerspruchsfrei nacherzählen kann? 

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Was bedeutet es, wenn die Zukunft davon abhängt, ob man die eigenen traumatischen Erlebnisse glaubwürdig und widerspruchsfrei nacherzählen kann? Welche Geschichten zählen, um ein neues Leben beginnen zu dürfen? Die “Anhörung zu den Fluchtgründen”, die zentral fürs Asylverfahren ist, wird vom Schweizer Staatssekretariat für Migration (SEM) durchgeführt. Hier entscheidet sich, wer bleiben darf und wer nicht. Doch ihr Ablauf ist nur wenigen bekannt, denn sie nicht öffentlich. Im Film durchleben vier Asylsuchende die Anhörung zu ihren Fluchtgründen noch einmal. Schilderungen von Notlagen, von teilweise existentiellen Erlebnissen prallen auf behördliche Abläufe. In ruhigen, konzentrierten Bildern gibt Lisa Gerig einen eindringlichen Einblick in die Gratwanderung dieser heiklen Situation. Durch einen Rollentausch, in dem die Interviewenden des SEM die Fragen der Asylsuchenden beantworten, wird das Machtverhältnis umgedreht und tritt auf diese Weise umso deutlicher zutage.

Preise

Bester Dokumentarfilm, Filmpreis Stadt Zürich (2023); Prix de Soleure, Solothurner Filmtage (2024); Best Documentary Film, Swiss Film Award (2024)

Stab

Buch, Regie, Montage: Lisa Gerig
Kamera: Ramón Giger
Tongestaltung: Julian Fuchs
Montage: Ruth Schläpfer
Musik: Martina Berther
Produktion: Ensemble Film
Redaktion: SRF

Vorführungen

Samstag 22. März 2025 14:00 (Hauptprogramm)

Streams

Die Geheimnisse des schönen Leo

D 2018, 79 Min.

Benedikt Schwarzer

Der „schöne Leo“ alias Leo Wagner war hochrangiger CSU-Politiker und Vertrauter von Franz Josef Strauß. Sein Enkel begibt sich auf Spurensuche. Zutage tritt ein Leben zwischen Scheinwerfer- und Zwielicht, zwischen bürgerlicher Fassade und dubiosen Deals. 

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Leo Wagner war hochrangiger CSU-Politiker im Bonner Bundestag und enger Vertrauter von Franz Josef Strauß. Außerdem war er, bekannt als „der schöne Leo“, eine schillernde Größe im Kölner Nachtleben – und möglicherweise in dubiose Deals verwickelt. Filmemacher Benedikt Schwarzer kannte diesen Mann, der sein Großvater war, kaum. Auf seiner Spurensuche führt er Gespräche mit seiner Mutter, befragt Wegbegleiter und recherchiert in Archiven. Dabei entblättert er überraschende, mitunter auch erschreckende Seiten seines prominenten Vorfahren. Hinter dem schönen Schein von Leos Bilderbuchkarriere und Vorzeigefamilie treten zahlreiche offene Fragen, Leerstellen und Widersprüche hervor. So entsteht auf der filmischen Reise durch die eigene Familiengeschichte nicht nur das Portrait eines Mannes zwischen Scheinwerfer- und Zwielicht, sondern auch ein spannendes Zeitbild der noch jungen Bundesrepublik.

Preise

ARRI pitch.award (2014); Deutscher Kompositionsförderpreis, DOK.forum München (2017); Starter Filmpreis, Filmfest München (2019)

Stab

Buch, Regie: Benedikt Schwarzer
Kamera: Julian Krubasik
Montage: Natascha Cartolaro
Ton: Philip Hutter
Produktion: Lichtblick Film
Redaktion: WDR, BR

Vorführungen

Freitag 21. März 2025 21:45 (Hauptprogramm)

Streams

Einhundertvier

D 2023, 93 Min.

Jonathan Schörnig

Seenotrettung im Mittelmeer: In Echtzeit wird gezeigt, wie lange es dauert, 104 Personen von einem sinkenden Schlauchboot zu bergen. Mensch für Mensch, Schritt für Schritt wird die Aktion mit mehreren Kameras parallel begleitet. Mit dem Auftauchen der libyschen Küstenwache spitzt sich die Lage zu.

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Jedes Jahr fordert die Fluchtroute durch das Mittelmeer tausende Menschenleben, da die Grenzpolitik der Europäischen Union geltende Rechte systematisch verletzt. Statt den Schiffbrüchigen zu helfen, führt Frontex illegale Pushbacks durch, unterstützt das gewalttätige Vorgehen der libyschen Küstenwache und bekämpft private Seenotrettungsmissionen, die dort eingreifen, wo die EU versagt. Warum wird Hunderten von Menschen in Lebensgefahr die Hilfe verweigert und warum werden die zivilen Helfer bedroht und kriminalisiert? Die Echtzeitdokumentation EINHUNDERTVIER zeigt, wie quälend lange es dauert, 104 Personen von einem sinkenden Schlauchboot zu bergen. Mensch für Mensch, Schritt für Schritt wird die Aktion mit mehreren Kameras parallel begleitet. Mit dem Auftauchen der libyschen Küstenwache spitzt sich die Lage zu. (Internationales Filmwochenende Würzburg)

Preise

Goldene Taube und Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts, DOK Leipzig (2023), Beste Dokumentation, Internationales Filmwochenende Würzburg (2025), Grimme-Preis, Kategorie Information und Kultur (2025)

Stab

Buch, Regie, Kamera, Montage: Jonathan Schörnig
Buch: Adrian Then
Kamera: Johannes Filous
Produktion: U.N TV Produktion

Vorführungen

Sonntag 23. März 2025 16:15 (Hauptprogramm)

Streams

fake it till you break it

Videoinstallation,

Nonfiktionale meets Bergwerk

Im Aiblinger Jugendzentrum kann man unser aktuelles Motto aus einem anderen, hochspannenden Blickwinkel betrachten.

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fake it till you break it

Der Papst in weißer Rapper-Daunenjacke oder Olaf Scholz, der ein AfD-Verbot verkündet - manipulierte, täuschend echt wirkende sogenannte Deepfakes fluten das Internet. Künstliche Intelligenz macht’s möglich. Doch solche viral gegangenen prominenten Fälle stellen nur die Spitze des Fake-Eisbergs dar. Mehr als 90 Prozent der Deepfakes haben sexualisierte Gewalt gegen Frauen zum Thema. Die im Rahmen des Medienkunstpreises der HFF entstandene Videoinstallation „fake it till you break it“ des Künstlerinnenkollektivs Hybris thematisiert Machtstrukturen mit Blick auf bildbasierte sexualisierte Gewalt, und das auf ebenso kritische wie humorvolle Weise.

JiMs Bergwerk
Rosenheimer Str. 15A
83043 Bad Aibling

Öffnungszeiten:
21. & 22. März 2025
20 Uhr bis 1 Uhr

Eintritt frei

Stab

In Anwesenheit der Künstlerinnen Felizitas Hoffmann, Theresa Hoffmann und Natalia Jobe

Vorführungen

Freitag 21. März 2025 20:01 (Veranstaltungen)
Samstag 22. März 2025 20:01 (Veranstaltungen)

Heimweh

D 2023, 7 Min.

Maja Bresink

Eine junge Frau schottet sich und ihren Körper nach einem sexuellen Übergriff ab. Wird sie sich je wieder öffnen und Nähe zulassen können? Eine essayistische Suche nach der Heimat im eigenen Körper.

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Ein altes Haus steht verlassen. Helle Flecken auf den nachgedunkelten Wänden zeigen an, wo einst Bilder hingen. Eine Blumentapete blättert ab, ein Riss verläuft direkt durch eine der Blumen. Die Bilder des unbewohnten Hauses verbinden sich mit der Erzählung einer Frauenstimme. Sie spricht über den Zustand ihres Körpers nach einem sexuellen Übergriff. Es ist der Versuch zu verstehen, warum viele Frauen sich in solchen Situationen nicht wehren können. Maja Bresink erkundet in ihrem sehr persönlichen essayistischen Dokumentarfilm weibliche Scham, anerzogene Ohnmacht - und den bedächtigen Weg zur Selbstermächtigung. Es ist eine mutmachende Geschichte, die zeigt, dass Frauen sich ihren Körper zurückholen können.

Stab

Buch, Regie, Montage: Maja Bresink
Kamera: Laura Köhler
Ton: Henrike Dannemann
Sprecherin: Alexandra Pfeifer
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg

Vorführungen

Freitag 21. März 2025 16:15 (Hauptprogramm)

Heute mit Zucker und morgen weiss ich noch nicht

CH 2022, 16 Min.

Annaka Minsch, Léon Hüsler

In einem Schweizer Hospiz arbeiten die Betreuerinnen mit zärtlicher Routine. Ruhig beobachtet sie die Kamera. Obwohl der Tod visuell auf Distanz bleibt, entsteht ein intimes Bild des Lebensendes.

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Sterben ist Alltag im Hospiz Zentralschweiz. Die Betreuerinnen arbeiten mit zärtlicher Routine. Oft sind sie die letzten, mit denen die Patient*innen sprechen, bevor sie „auf die Reise gehen“. Annaka Minsch und Léon Hüsler fangen das Geschehen im Hospiz in ruhigen Bildern ein. So erkunden wir den Ort, auf den sich die Welt der Sterbenden nun reduziert hat. Wir beobachten die Pfleger*innen, die den Menschen, trotz der standardisierten institutionellen Abläufe, voller Empathie begegnen. Momente bürokratischer Verwaltung werden abgelöst von Zeiten des Erinnerns und Trauerns. Ausnahmezustand trifft auf Alltäglichkeit, Spiritualität auf Rationalität.  Auch wenn die Menschen, die hier auf den Tod warten, im Verborgenen bleiben und wir nie in ihre Gesichter blicken, sind sie immer spürbar. Trotz der visuellen Distanz entsteht Nähe, ja Intimität.

Preise

Main Award, International Youth Media Festival YOUKI (2023), ESSA – Ethnocineca Student Shorts Award (2023)

Stab

Buch, Regie: Annaka Minsch, Léon Hüsler
Kamera: Balz Auf der Maur
Ton: Annaka Minsch
Montage: Marlen Schmid
Produktion: HSLU Luzern

Vorführungen

Freitag 21. März 2025 16:15 (Hauptprogramm)

Im Prinzip Familie

D 2024, 91 Min.

Daniel Abma

Drei Erziehende organisieren in Schichtarbeit das Leben der Kinder einer Wohngruppe. Zwischen Gruppenalltag, Schule, Jugendamt und Eltern geben sie ihr Bestes, um ein geborgenes Zuhause zu schaffen. 

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Ein Haus am See, Idylle am Waldrand. Hier arbeiten die Erziehenden einer Wohngruppe im Schichtdienst für „ihre“ Kinder. Denn deren Eltern gelingt es nicht, ihrer Fürsorgepflicht nachzukommen. Dafür tun die Betreuenden alles, um den Kindern rund um die Uhr familiäre Geborgenheit und Stabilität zu bieten. Sie lesen vor, spielen Karten, erinnern an Pflichten oder Aufgaben und halten Streit, Wut und Traurigkeit aus. Sie begleiten den Schulweg und feiern gemeinsam kleine und große Erfolge. Immer wieder gibt es bei ihren Schützlingen Rückschläge, Mobbing und Ausraster - und die Sehnsucht nach der „echten“ eigenen Familie. Die Erziehenden leisten eine unverzichtbare Arbeit, von der kaum jemand Notiz nimmt. Mit großer Sensibilität und auf Augenhöhe mit allen Protagonist*innen – Erwachsenen wie Kindern –- beobachtet der Film den Gruppenalltag. Dass Momente von Überschwang beim Plantschen im See und Tränen beim Telefonat mit der Mutter so eng verwoben sind, macht den schmalen Grat zwischen Geborgenheit und seelischer Versehrtheit bewusst.

Preise

ver.di-Preis, film.land.sachsen-Preis, Gedanken-Aufschluss Preis, DOK Leipzig (2024)

Stab

Buch, Regie: Daniel Abma
Kamera: Johannes Praus
Montage: Jana Dugnus
Ton / Sounddesign: Alexandra Praet, Roman Pogorzelski
Musik: Henning Fuchs
Produktion: Bandenfilm 
Redaktion: RBB, ARTE

Vorführungen

Sonntag 23. März 2025 14:00 (Hauptprogramm)

Streams

Jenseits von Schuld

D 2023, 81 Min.

Katharina Köster, Katrin Nemec

Der Sohn sitzt wegen 87-fachen Mordes in Haft. Wie lebt man als Eltern mit dem Schmerz, den quälenden Fragen, im Schatten der Schuld?

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Ulla und Didi Högel sitzen am Strand und schreiben eine Postkarte an ihren Sohn. Dieser scheinbar beiläufige Akt entpuppt sich jedoch als moralischer Kraftakt. Denn ihr Sohn Niels ist wegen Mordes in 87 Fällen verurteilt und gilt damit als der schlimmste Serienmörder der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte. „Jenseits von Schuld“ erzählt feinfühlig von einer Elternschaft am Abgrund. Ohne zu urteilen, wird das Ehepaar Högel bei ihrem Versuch begleitet, mit den verbrecherischen Taten ihres einzigen Kindes weiterzuleben. Auch nach Jahren rotieren die Fragen im Kopf: Hätten sie etwas ahnen können, ahnen müssen? War die vermeintliche Familienidylle ein Trugbild? Tragen sie eine Mitschuld? Und wie mit der zweifelhaften Berühmtheit und der Sensationsgier der Medien umgehen, die diese Fragen gleichfalls stellen? Weit jenseits von marktschreierischem True Crime ist Katrin Nemec‘ und Katharina Kösters Porträt „ein leiser und gleichzeitig wuchtiger Film” (Abendzeitung München).

Preise

kinokino Publikumspreis, DOK.fest München (2024) 

Stab

Buch, Regie: Katharina Köster, Katrin Nemec
Kamera: Tobias Tempel
Ton: Björn Rothe
Montage: Miriam Märk 
Produktion: Trimafilm GmbH 
Redaktion: ZDF/Das kleine Fernsehspiel

Vorführungen

Freitag 21. März 2025 19:30 (Hauptprogramm)

Streams

Johatsu – Die sich in Luft auflösen

D/Japan 2024, 86 Min.

Andreas Hartmann, Arata Mori

„Die Verdunsteten“ – so nennt man in Japan Menschen, die Jahr für Jahr zu Tausenden abtauchen, um ihren Problemen zu entkommen. Professionelle Firmen helfen dabei, am Rande der Legalität. Ganz nah an den Protagonisten erzählt der Film, welchen Preis man für die Sehnsucht nach einem unbelasteten Leben zahlen muss.

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Ein neues Leben anfangen, irgendwo anders, fernab aller Probleme und existierender sozialer Beziehungen – eine Verheißung? In Japan tauchen jedes Jahr Tausende Menschen freiwillig ab. Man nennt sie „die Verdunsteten“. Professionelle Firmen, sogenannte „Nachtfluchtunternehmen“, helfen ihnen dabei, stets am Rande der Legalität. Die Gründe für das Verschwinden sind ganz unterschiedlich: gewalttätige Vorgesetzte, toxische Beziehungen, erdrückende Schuldenberge, Angst vor der japanischen Mafia. Mag die Anonymität zunächst als Erlösung erscheinen, ist der Preis für solch ein scheinbar unbelastetes Leben hoch und die Sehnsucht nach einem Wiedersehen mit Eltern, Ehefrau oder Kindern wächst von Jahr zu Jahr. „Johatsu“ porträtiert Verschwundene, Dienstleistende wie auch zurückgebliebene Angehörige und stellt auf ebenso spannende wie berührende Weise grundlegende Fragen nach persönlicher Identität und gesellschaftlichen Zwängen.

Preise

VIKTOR Main Competition DOK.international, DOK.fest München (2024)

Stab

Regie: Andreas Hartmann, Arata Mori
Buch, Kamera: Andreas Hartmann
Ton: Nils Vogel-Bartling, Linus Nickl
Montage: Kai Eiermann (BFS)
Musik: Jana Irmert, Mika Takehara
Produktion: Ossa Film, Mori Film, yesDocu
Redaktion: BR, ARTE, SRF

Vorführungen

Sonntag 23. März 2025 10:30 (Hauptprogramm)

Streams

Let’s Be Friends

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Maribelle Pipa

In „Let’s Be Friends“ denken Kinder über das komplizierte Thema Freundschaft nach. Ist es so etwas wie Liebe, nur ohne küssen? Braucht es Freunde, weil immer nur allein sein ja auch irgendwie doof ist? Eine kleine Philosophie der Freundschaft.

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Stab

Regie: Maribelle Pipa
Bildgestaltung: Laura Köhler
Filmmusik: Madina Mardieva
Ton: Georg Becker, Muhammet Can
Schnitt: Maria del Sol Barrientos Lima
Animation: Katharina Ernert
Produktion: FilmakademieBaden-Württemberg

Vorführungen

Sonntag 23. März 2025 14:01 (Familienprogramm)

Miteinander Reden

D 2024, 6 Min.

Indira Geisel

Fußball ist mehr als nur Bälle in Tore kicken. Wollen die 14- bis 16-jährigen Mädchen des fränkischen Fußballvereins SV67 Weinberg gewinnen, müssen sie zuerst etwas anderes lernen: miteinander reden.

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Stab

Regie: Indira Geisel
Kamera: Samuel Zerbato
Montage: Indira Geisel und Lukas Mutschler
Musik: Arezou Rezaei
Künstlerische Leitung: Benedetta Film
Produktion: Internationale Filmfestspiele Berlin zsm. mit HFF München

Vorführungen

Sonntag 23. März 2025 14:01 (Familienprogramm)

Nacht Grenze Morgen

D 2013, 30 Min.

Tuna Kaptan, Felicitas Sonvilla

An der türkisch-griechischen Grenze versuchen Naser und Ali Flüchtende in die EU zu bringen. Damit verdienen sie ihr Geld, als Schleuser. Gefangen in Geldnöten, zermürbendem Warten sowie der ständigen Angst, gefasst zu werden, träumen auch sie von einem sorgenfreien Leben in Würde.

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Nahe Edirne trennen lediglich 13 km Landgrenze die Türkei und Griechenland. Gesichert ist diese durch Wärmebildkameras, Zäune, Wachhunde und Grenzpatrouillen. Doch Schleuser vor Ort wie Naser und Ali kennen die Schlupflöcher und geheimen Routen, müssen aber auch selbst ein hohes Risiko eingehen. Manche Flüchtende schaffen es dank ihrer Hilfe in die EU, manche nicht. Dann gibt es für die Schlepper auch kein Geld – oder gar Knast. Der Syrer Ali und der Palästinenser Naser sind selbst vor Krieg und Elend geflohen. Gefangen in Geldnöten, zermürbendem Warten sowie der ständigen Angst, gefasst zu werden, träumen auch sie – genauso wie ihre „Kundschaft“ – von einem sorgenfreien Leben in Würde. Nah dran an seinen beiden Protagonisten liefert der Film einen einfühlsamen und einzigartigen Einblick in dieses Schattendasein und räumt dabei mit einigen gängigen Vorurteilen auf.

Preise

1. Jury Preis, Europäisches Kurzfilmfestival Köln UNLIMITED (2014); ESSA – Short Film Award; Ethnocineca Wien (2014); Special Jury Award, Documentarist Istanbul (2014); Lobende Erwähnung, FICTalca (2015)

Stab

Regie, Montage, Ton: Felicitas Sonvilla, Tuna Kaptan
Kamera: Tim Kuhn
Montage: Ulrike Tortora
Ton: Asli Özarslan
Musik: Dmitri Grigoriev
Produktion: HFF München 

Vorführungen

Freitag 21. März 2025 11:00 (Hauptprogramm)

Streams

nadelstiche

D 2016, 22 Min.

Jonas Neumann

Ein Tattoo verrät immer etwas über den Menschen, der es trägt. Vier biografische Geschichten, die buchstäblich unter die Haut gehen.

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Falten, Muttermale, Narben, Sommersprossen – die Haut eines jeden ist einzigartig und erzählt eine Geschichte. Immer mehr Menschen lassen sich überdies ganz gezielt – in Form von Tattoos – Geschichten unter die Haut stechen. Sehnsüchte, Träume und Erinnerungen manifestieren sich als abstrakte Linien oder klar erkennbare Motive auf der Körperoberfläche ihrer Träger*innen. Ein Tattoo kann alles sein: Ausdruck von Sehnsucht, Schmerz oder Stolz, lustig oder banal. Aber immer verrät es etwas über den Menschen, der es trägt. In „nadelstiche“ legen die Protagonisten nicht nur ihre tätowierten Körper bloß für die Kamera, die diese abtastet und in kunstvollen Bildern festhält. Vielmehr wird die Körperkunst zum Sprungbrett, um teils sehr persönlich über das Leben zu erzählen. Vier biografische Miniaturen, die buchstäblich unter die Haut gehen.

Stab

Buch, Regie: Jonas Neumann
Kamera: Jonas Dorscheid
Ton: Benjamin Fuchs
Montage: Robert Vakily
Produktion: HFF München, Zyprianfilm

Vorführungen

Freitag 21. März 2025 16:15 (Hauptprogramm)

Preisverleihung

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Am Sonntag, dem 23. März 2025, um 20:00 Uhr senkt sich der Vorhang für die 17. Festivalausgabe der Nonfiktionale. 

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Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung vergibt die Jury zwei Preise:

Nonfiktionale Preis der Stadt Bad Aibling

Der mit 2.000 Euro dotierte Nonfiktionale-Preis der Stadt Bad Aibling geht an einen herausragenden Film vor dem Hintergrund des aktuellen Mottos.

Dedo-Weigert-Film-Kamerapreis

Der von Dego Weigert Film gestiftete hochwertige Sachpreis in Form einer Fellonie-LED-Flächenleuchte soll speziell die bildgestalterische Umsetzung eines Werkes würdigen.

Bürgerpreis

Und auch in diesem Jahr wird zusätzlich zu den zwei Hauptpreisen wieder ein Film mit dem von Aiblinger Bürgern gestifteten Bürgerpreis in Höhe von 500 Euro ausgezeichnet. Diesen vergibt eine eigene Jury, bestehend aus Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Bad Aibling.
 

Stab

Vorführungen

Sonntag 23. März 2025 20:00 (Veranstaltungen)

Projekt Ballhausplatz

A 2023, 101 Min.

Kurt Langbein

Wie leicht lässt sich das Wahlvolk gewinnen? Der Film rekonstruiert den Aufstieg von Sebastian Kurz bis hin zur Kanzlerschaft. Strategische Schachzüge, Korruption und Kommunikationstricks ebneten seinen Weg und folgten dabei einem klaren Masterplan.

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Innerhalb weniger Jahre stieg „Wunderwuzzi“ Sebastian Kurz vom Vorsitzenden der ÖVP-Jugendorganisation zum Bundeskanzler der Republik Österreich auf. Wie war ein solch kometenhafter Aufstieg möglich? Das titelgebende „Projekt Ballhausplatz“ war ein machtstrategisch entworfener Masterplan von Kurz und seinen „Prätorianern“, der diesen Pfad vorzeichnete. In einer mithilfe von Archivmaterial und Interviews akribisch nacherzählten Chronologie rekonstruiert Kurt Langbein die Methoden, die Sebastian Kurz den Weg ebneten. Sie offenbaren die Verachtung, die die Gruppe um den jungen Machtpolitiker staatlichen Institutionen und unabhängigen Medien entgegenbrachte. Gleichzeitig sensibilisiert der Film mit diesem Beispiel einer populistischen Machtübernahme für gegenwärtige und zukünftige politische Gemengelagen.

Stab

Buch, Regie: Kurt Langbein
Kamera: Christian Roth
Montage: Alexandra Wedenig
Ton/Sounddesign: Bernhard Köper
Musik: Paul Gallister
Produktion: Langbein & Partner Media GmbH 
Redaktion: ORF

Vorführungen

Samstag 22. März 2025 10:30 (Hauptprogramm)

Streams

Sabat

D 2025, 88 Min.

Anna Maria Beeck

„Du bist der geheimnisvollste Mann, von dem ich je hörte.“ Die Filmemacherin begibt sich auf die verschlungene Suche nach einem mongolischen Studienfreund ihrer Eltern, der jahrelang fast Teil ihrer Familie war und plötzlich spurlos von der Bildfläche verschwand. 

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Im Fotoalbum ihrer Eltern ist er allgegenwärtig, und doch ist er ihr ein Rätsel: Batkhorol Sagdkhorol, genannt Sabat. Anna Beeck begibt sich auf die Suche nach einem Mann, der in ihrer Kindheit fast Teil ihrer Familie war und dann auf einmal von der Bildfläche verschwand. Ihre Eltern wissen auch kaum etwas über die Geschichte ihres Studienfreundes aus der Mongolei oder über die Gründe, die ihn dazu bewogen, in die DDR zu kommen und sich an der Babelsberger Filmhochschule einzuschreiben. Nach seinem Studium arbeitete er als Dolmetscher für hochrangige mongolische Delegationen. In Nachrichtenbildern tauchte er hinter Honecker und anderen Politgrößen auf – und war plötzlich verschollen. Die filmische Spurensuche führt die Regisseurin zu Weggefährten Sabats und schließlich in die Mongolei. Eine Reise im Grenzland zwischen dem Privaten und dem Politischen, mit unerwarteten Begegnungen aus einer geheimnisumwitterten Zeit.

Stab

Buch, Regie: Anna Beeck
Kamera: Hovhannes Martirosyan
Ton: Zendmene-Erdene Ichinnorov, Danylo Okulov
Montage: Honorata Szulakowska, Armano Forster
Musik: Max van Dusen
Produktion: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, ma.ja.de

Vorführungen

Samstag 22. März 2025 16:15 (Hauptprogramm)

Sieben Winter in Teheran

D/F 2023, 97 Min.

Steffi Niederzoll

Eine 19-jährige Iranerin ersticht in Notwehr den Mann, der sie vergewaltigen will, und wird dafür zum Tode verurteilt. Heimlich aufgenommene Videos, Interviews mit der Familie und Briefe aus dem Gefängnis zeichnen das Schicksal von Reyhaneh Jabbari nach, die zum Symbol im Kampf für Frauenrechte geworden ist.

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Als die 19-jährige Iranerin Reyhaneh Jabbari zu einem Geschäftstreffen mit einem neuen Kunden geht, versucht dieser sie zu vergewaltigen. In Notwehr ersticht sie ihn und wird noch am selben Tag wegen Mordes verhaftet und später zum Tode verurteilt. Nur die Familie des Getöteten kann auf das „Recht der Blutrache“ verzichten und sie begnadigen. Der Film zeichnet auf eindringliche Weise Reyhanehs unermüdlichen Kampf für Wahrheit und Gerechtigkeit in einem patriarchalen Rechtssystem nach. Heimlich aufgenommene Handy-Videos der Familienmitglieder lassen uns aufwühlende Momente des Hoffens und Bangens miterleben und geben Einblicke in sonst verschlossene Orte. Von Reyhaneh aus dem Gefängnis geschriebene Briefe lassen sie zu Wort kommen und zeigen den unbeugsamen Mut der jungen Frau, die weltweit zu einem Symbol des Widerstands und Kampfes für Frauenrechte geworden ist.

Preise

F:ACT Award, CPH:DOX (2023); Kompass-Perspektive-Preis, Friedensfilmpreis, Berlinale (2023); Deutscher Menschenrechts-Filmpreis (2024); Deutscher Filmpreis (2024); Bayerischer Filmpreis (2024)

Stab

Buch, Regie: Steffi Niederzoll
Kamera: Julia Daschner
Montage: Nicole Kortlüke
Ton: César Fernández Borrás
Musik: Flemming Nordkrog
Produktion: Made in Germany
Filmproduktion, TS Productions, Gloria Films
Redaktion: WDR 

Vorführungen

Samstag 22. März 2025 20:00 (Hauptprogramm)

Streams

Sisterqueens

D 2024, 97 Min.

Clara Stella Hüneke

Jamila, Rachel und Faseeha rappen. Strophe für Strophe entdecken die jungen Mädchen die Kraft der Musik, ihren Platz in der Welt und wer sie sein möchten: SISTERQUEENS. 

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Der Film begleitet die drei Freundinnen Jamila (9), Rachel (11) und Faseeha (12) über die Dauer von vier Jahren beim Rap-Projekt SISTERQUEENS in Berlin. Dort lernen sie unter der Anleitung etablierter Musikerinnen zu texten, zu tanzen und ihre eigenen Leidenschaften zu verfolgen. Während wir ihnen beim Erwachsenwerden zuschauen, setzen sie sich mit Rollenzuschreibungen sowie ihrem künstlerischen Schaffen auseinander. Sie rappen über soziale Ungerechtigkeit, Selbstbestimmung und definieren Feminismus Strophe für Strophe neu. Mit klugem Witz und starker Musik zeigen sie der Welt, dass sie mit ihnen rechnen kann.

Preise

Young Eyes Filmaward, DOK Leipzig (2024); Grimme-Preis, Wettbewerb Kinder & Jugend (2025)

Stab

Regie: Clara Stella Hüneke
Kamera: Paola Calvo
Ton: Fanny Huder, Aline Juárez, Sarah Mounia Kachiri, Ariane Wagner, Michaela Kobsa-Mark 
Montage: Andreas Bothe
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg, Franziska Gärtner 
Redaktion: ZDF/Das kleine Fernsehspiel

Vorführungen

Donnerstag 20. März 2025 09:00 (Schulprogramm)

Sommerfahrt

D 2022, 84 Min.

Gereon Wetzel

Schlafen im Zelt, Lagerfeuer, Sommerfahrten - in seiner Jugend war der Filmemacher mit Leib und Seele Pfadfinder. Doch das ungetrübte Bild hat tiefe Risse bekommen. 30 Jahre nach einer Sommerfahrt in die Türkei drängen sich Fragen auf: Was hätte man sehen und wissen können? Wen schützen müssen?

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Schlafen im Zelt, Lagerleben, Sommerfreizeiten – in seiner Jugend war der Filmemacher Pfadfinder mit Leib und Seele. Als Teil einer freien Scoutergruppe, angegliedert an das Aloisiuskolleg in Bonn verbrachte er viel Zeit auf Fahrten, in Jurten und an Lagerfeuern. Im Zuge der massiven Missbrauchsskandale an verschiedenen Schulen und Einrichtungen werden 2011 auch hier Übergriffe bekannt. Unter den mutmaßlichen Tätern befindet sich der charismatische Leiter der Pfadfindergruppe, der bis heute alle Vorwürfe bestreitet. 30 Jahre nach einer legendären Sommerfahrt in die Türkei sucht Gereon Wetzel den Kontakt zu ehemaligen Weggefährt*innen. Er möchte verstehen. Wer trägt welche Verantwortung? Was hätte man, was hätte er selbst sehen und wissen können? Wen schützen müssen? Zwischen idealisierten Erinnerungen, tastenden Rückblicken, kritischen Analysen und einem Jahrzehnt der persönlichen Aufarbeitung offenbart sich das Ausmaß eines perfide als Fürsorge getarnten Machtmissbrauchs.

Preise

Nominierung Grimme-Preis, Wettbewerb Information & Kultur (2023)

Stab

Buch, Regie, Ton: Gereon Wetzel
Kamera: Josef Mayerhofer
Montage: Anja Pohl
Produktion: Südkino Filmproduktion
Redaktion: WDR

Vorführungen

Freitag 21. März 2025 14:00 (Hauptprogramm)
Donnerstag 20. März 2025 10:30 (Schulprogramm)