Filme 2022 nach Tagen
Türkische RivieraRegie: Senem Göcmen Wo gehört man hin, wenn Eltern und Großeltern eine andere Heimat haben als man selbst? Eine Enkelin türkischer Gastarbeiter erzählt von der Suche nach ihrer Identität. |
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Ein altes Videoband, aufgenommen während eines Familienurlaubs: In einem Planschbecken sitzt die Filmemacherin, Senem Göcmen, damals sechs Monate alt. Es ist ihr erster Aufenthalt in der Türkei. Der Urlaubsort, an dem sie ihre Sommer verbrachte, war einst das Land aus dem ihre Eltern und Großeltern nach Deutschland auswanderten. Heute ist die Familie wieder dorthin zurückgekehrt, nur Senem ist in Deutschland geblieben. Von der Gastarbeiter-Identität ist in der dritten Generation nur noch wenig zu spüren, doch die Frage nach Heimat und dem Gefühl der Verbundenheit ist umso brennender. Göcmen begibt sich auf die Suche und nähert sich in einer poetischen Collage aus Interviews, alten und neuen Videoaufnahmen und Archivmaterial ihrer Familiengeschichte.
StabBuch, Kamera, Schnitt: Senem Göcmen Vorführungen
Donnerstag 30. Juni 2022
10:30
(Schulprogramm)
Freitag 01. Juli 2022
14:00
(Hauptprogramm)
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MadameRegie: Stéphane Riethauser Ein zweifacher Befreiungsschlag gegen herrschende Männlichkeits- und Frauenbilder, erzählt in einem schillernden Doppelportrait des Regisseurs und seiner resoluten Großmutter. |
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Caroline ist eine Grande Dame – stets gut gekleidet, würdig, mit einem feinen Sinn für Humor. Und sie ist eine Kämpferin – gegen die Erwartungen an Frauen, sich anzupassen und Heim und Herd als die Grenzen des eigenen Kosmos anzuerkennen. Als junge Frau befreit sich Caroline aus der Ehe, die ihre Eltern für sie arrangiert haben, und wird eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Jahre später ist ihr Enkel in den Grenzen und Zwängen des männlichen Geschlechts gefangen. Stéphane, feinsinnig und schwul wird mit der Härte des homophoben Machismo der großbürgerlichen Gesellschaft konfrontiert. Seit seinem dreizehnten Lebensjahr erkundet Stéphane seine Umgebung mit der Videokamera, aus diesem umfangreichen Bildarchiv hat er ein berührendes Doppelporträt gezeichnet: über seine flamboyante Großmutter Caroline und sich selbst, den schwulen Jungen, der wie seine Oma ansetzt, die konservativen Vorstellungen über Geschlechterverhältnisse und Sexualität kühn zu überschreiten.
Preise
(Auswahl): Thessaloniki Documentary Festival, Special mention Mermaid Awards to the documentary (2020); Documenta Madrid Festival Internacional de Documentales de Madrid, Jury's Prize (2019)
StabBuch, Regie: Stéphane Riethauser Vorführungen
Donnerstag 30. Juni 2022
19:00
(Hauptprogramm)
Freitag 01. Juli 2022
10:30
(Schulprogramm)
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